Traditionsbetrieb seit 1937 - Gerber Champignons AG

Geschichte

Die Gerber Champignons AG ist der älteste Champignon-Zuchtbetrieb der Schweiz. Fritz Gerber startete die Produktion 1937 in zwei Kellern im bernischen Toffen, wo 1954 ein Neubau mit einer Produktionsfläche von 1000 Quadratmetern erstellt wurde. Anfang der 1980er-Jahre zügelte die Champignonzucht in die neue Fabrikationshalle in Seftigen/Burgistein, wo das Unternehmen noch heute die Champignons produziert.

2017 übernahm der bisherige Geschäftsführer Cyrill Busslinger das Unternehmen im Rahmen der Nachfolgeregelung von der dritten Generation der Familie Gerber. 2020 wurde die Gerber Champignons AG an die Wauwiler Champignons AG verkauft, ist aber eine eigenständige Firma geblieben.

Produktion

Heute werden in Seftigen 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Auf einer Fläche von 7500 Quadratmetern produziert das Unternehmen pro Jahr zwischen 1200 und 1300 Tonnen braune und weisse Champignons. Die Basis der Produktion ist der vorverarbeitete Pferdemist, in welchen die Pilzbrut eingebracht wird und der danach mit einer Schicht Erde abgedeckt wird. Die Mitarbeiter:innen ernten die Pilze in zwei Pflückwellen nach drei resp. vier Wochen. Geerntet wird an 365 Tagen im Jahr. «Unsere Pilzzucht läuft immer auf Maximalproduktion», sagt Cyrill Busslinger.

Vermarktung

Die Gerber Champignons AG zählt zu einer der grössten Schweizer Pilzzuchtbetriebe. Die Champignons werden hauptsächlich an Grossverteiler und an Gemüsehändler geliefert. Auch einige Gastronomiebetriebe kaufen die Champignons direkt von Gerber. Zudem beliefert die Pilzzucht Hofläden in der Umgebung sowie Gemüseproduzenten, welche mit den Champignons das eigene regionale Sortiment ergänzen. Privatkunden können die Pilze in Seftigen auch direkt kaufen.

Herausforderungen

Als grösste Herausforderung nennt Cyrill Busslinger, die Champignons in der richtigen Menge zur richtigen Zeit liefern zu können. «Die Bestellungen kommen jeweils zeitlich sehr eng. Wenn ein Grossverteiler um 10 Uhr bestellt, verlassen die Champignons um 11.30 unsere Zucht», erklärt er. So kann auch garantiert werden, dass die Champignons stets frisch in die Regale kommen.

Herausfordernd ist es auch, das richtige Personal zu finden. «Es gibt bei uns keinen Tag im Jahr, an dem wir nicht pflücken», sagt Busslinger. Das gilt auch für Sonn- und Feiertage. Dies erschwere natürlich die Personalsuche.

Zukunft

Die aktuelle Produktionsstätte stammt aus dem Jahr 1978. Deshalb strebt die Gerber Champignons AG eine Modernisierung der Pilzzucht an. Es gehe dabei nicht um eine höhere Produktion, diese werde sich auch künftig im aktuellen Rahmen bewegen, so Busslinger. Ein Neubau am bestehenden Ort kommt nicht in Frage, da so die Produktion ein Jahr zum Stillstand kommen würde. Aufgrund hoher Auflagen ist ein Neubau gleich vis-à-vis der aktuellen Zucht in Seftigen aktuell in den Hintergrund gerückt. Deshalb werden auch Neubauten in Wauwil oder in Full-Reuenthal geprüft, wo die Wauwiler Champignons AG Standorte hat. «Wir produzieren aber sicher die nächsten Jahre noch in Seftigen», sagt Cyrill Busslinger. Schliesslich sei die Produktion am jetzigen Standort auch mit viel Tradition verbunden.